Forderungen des Kulturrats Thüringen an die neue Thüringer Landesregierung
Über die Ergebnisse der Sondierungsgespräche zwischen den Parteien DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hinaus fordert der Kulturrat:
1. für die Kulturförderung:
Die Thüringer Landesregierung muss die Aufgabe lösen, auch die vielfältige breitenkulturelle Landschaft Thüringens zu erhalten und weiter zu gestalten, für eine kulturelle Teilhabe in ländlichem wie städtischem Raum.
Die Finanzierung der kulturellen Basisarbeit der freien Träger, die Weiterentwicklung der Förderpraxis und des Projektmanagerprogramms wie auch ein Volontariatsprogramm in z.B. den Thüringer Museen sind dabei von enormer Bedeutung.
2. für die Kulturelle Bildung
Die Sicherung von kultureller Bildung und Teilhabe mit all ihren Facetten muss von der Thüringer Landesregierung als essentielle Aufgabe anerkannt werden.
Voraussetzungen sind eine angemessene Infrastruktur sowie nachhaltige strukturelle, personelle und finanzielle Rahmenbedingungen.
Der Begriff der kulturellen Bildung verbindet sich untrennbar mit dem des lebenslangen Lernens. Damit kulturelle Bildung wirklich gelingen kann, ist eine generationenübergreifende, inkludierende Zusammenarbeit und Vernetzung unabdingbar.
Die Thüringer Landesregierung wird aufgefordert, sich zu kultureller Bildung und Teilhabe sowie deren Akteuren in der Gesellschaft zu bekennen und sie zu fördern sowie die Einrichtung pädagogischer Mitarbeiterstellen in den Kultureinrichtungen zu ermöglichen.
3. für das Ehrenamt
Die Thüringer Landesregierung muss gute Rahmenbedingungen für zivilgesellschaftliches Handeln schaffen. Die reiche Kulturlandschaft Thüringens hat sich in einer besonderen Verknüpfung von haupt- und nebenberuflicher, ehrenamtlicher und freiwilliger Arbeit feldspezifisch entwickelt. Viele Menschen engagieren sich bereits ehrenamtlich. Dieses Engagement soll nicht nur erhalten bleiben, sondern sich sogar noch mehren. Jedoch darf dabei der Arbeitsmarkt für Festangestellte und Honorarkräfte nicht dauerhaft der Sparmentalität einer Projektkultur unterworfen bleiben und unfreiwilliges Ehrenamt hervorbringen.
Strukturell fordert der Kulturrat ein starkes Kulturministerium.
Für die Bewältigung dieser komplexen Herausforderungen steht der Kulturrat Thüringen als Dialogpartner gern bereit.
Ihre Ansprechpartner:
Prof. Dr. Eckart Lange, Präsident des Kulturrats Thüringen e.V.
Jörg Dietrich, Geschäftsführer des Kulturrats Thüringen e.V.