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Kulturrat Thüringen verabschiedet Resolution „Über den (Mehr-)Wert von Baukultur in Zeiten gesellschaftlichen Wandels“

Die 11. Integrationsministerkonferenz am 16. Und 17. März 2016 in Erfurt stellte die großen gesellschaftlichen Herausforderungen durch die große Zahl von Flüchtlingen in den Mittelpunkt und formulierte in ihrem Leitantrag: „Jetzt sind die Weichen dafür zu stellen, dass diese Zuwanderung zu einer Chance für Deutschland wird.“
Die 15. Architekturbiennale Venedig 2016 trägt den vielsagenden Titel "REPORTING FROM THE FRONT". Der deutschen Beitrag wird sich unter dem Motto "Making Heimat. Germany, Arrival Country" mit Fragen wie „Vor welchen Herausforderungen stehen die Städte, in denen die Flüchtlinge und Migranten ankommen? Wie werden aus den Neuankömmlingen gesellschaftlich integrierte Bürger? Welchen Beitrag können Architektur und Städtebau in diesem Prozess leisten?“ beschäftigen.
Die IBA Thüringen untersucht unter dem Themenschwerpunkt LEERGUT (Leer & Gut) den Umgang mit leeren Gebäuden in Thüringen, neue Nutzungskonzepte und deren Machbarkeit, indem sie Standards, Normen und Verfahren auf den Prüfstand stellt. Die Flüchtlingssituation aktualisiert diese Fragestellung ungemein und damit auch die demografischen Erwartungen im Freistaat.

Kulturrat Thüringen nimmt regelmäßig Stellung zur Entwicklung der Kulturlandschaft Thüringen und verabschiedete nun aus aktuellem Anlass eine Resolution „Über den (Mehr-)Wert von Baukultur in Zeiten gesellschaftlichen Wandels“.
Der Anspruch an eine zukunftsfähig gestaltete Umwelt ist kein Luxus oder gar Selbstzweck, sondern eine notwendige Voraussetzung für die Sicherung von Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewährleistung einer nachhaltigen Entwicklung einer Stadt oder einer Region. Baukultur als Ausdruck qualitätvollen Planens und Bauens wird zum Standortfaktor und Identitätsanker in einer globalisierten Welt. Sie stärkt die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Gemeinde und fördert die Verantwortungsübernahme – eine wichtige Voraussetzung für eine aktive Bürgergesellschaft.
Die Mitglieder des Kulturrates Thüringen sind sich der gesellschaftlichen Herausforderung und der Verantwortung für das Gemeinwohl, die mit der Flüchtlingsfrage einhergehen, bewusst. Sie möchten sensibilisieren für die Chancen und Risiken, die mit den aktuellen Entwicklungen verbunden sind.

Am 4. Oktober 2016 begibt sich der Kulturrat Thüringen im Rahmen der Thüringer Kulturklausur „Kultur und Kommune“ mit den Kommunen, weiteren Gebietskörperschaften und Verbänden, den Parteien und der Landesregierung in den Dialog über Chancen, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit von kommunalen kulturellen Strukturen und Prozessen.

Der Vorstand des Kulturrats Thüringen

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