zur Startseite …
In der zweiten Auflage des „Theaterpreis des Bundes“ wurde in diesem Jahr die Theater & Philharmonie Thüringen ausgezeichnet. Der Preis, der alle zwei Jahre an Theatereinrichtungen ausgezeichnet wird, richtete sich hier an das Spielprogramm des letzten Jahres. Begründet wird die Übergabe des Preises an das TPT durch die Diversität des Ensemble der Bühnen in Altenburg und Gera sowie ihrer politisch-/gesellschaftskritischen Inszenierungen. Beispiel hierfür ist das Stück „Das zweischneidige Schwert“, in der unter der Führung von Bernhard Stengele und Petra Paschinger mit einem Ensemble, bestehend aus Schauspielern deutsch-türkisch-griechisch-burkinafasischer Herkunft, die ambivalente Sicht auf den Islam hinterfragt wird.
Initiatoren:
- Theater & Philharmonie Thüringen (Gera/Altenburg)
- Deutsches Zentrum des internationalen Theaterinstituts
- Kulturstaatsministerin Monika Grütters
Zeitraum: 2017
http://www.iti-germany.de/theaterpreis
Wie geht eine Gesellschaft mit Minderheiten um? Als Haftort politischer Gefangener in unterschiedlichen Systemen sensibilisiert die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Menschen für Diversität und zu Interkulturalität. Hier bieten sich Anknüpfungspunkte für Diskussionen heutiger gesellschaftlicher Fragestellungen. Geflüchtete aus Krisenregionen wurden oft genug mit Repression und Willkür in ihren Herkunftsländern konfrontiert. Ihre Geschichten können weniger fremd und unzugänglich erscheinen, wenn wir in Bildungsprojekten darauf verweisen, dass vergleichbare Schicksale Teil unserer eigenen jüngsten deutschen Geschichte sind.
Vielleicht verstehen wir uns besser, wenn wir uns kennenlernen. Wie frei sind wir in Zeiten von Grenzen und Flucht? Welche Möglichkeiten haben wir, was brauchen wir und was können wir füreinander tun?
Die Teilnehmenden waren eingeladen, beim Workshop ins Gespräch zu kommen, aus dem Interesse für ihr Gegenüber und dem Austausch untereinander, sowie den gemachten Erfahrungen und Erlebnissen eigene Texte zu reimen. In ihrem selbst aufgenommenen Rap, erzählte jeder Teilnehmende seine persönliche Geschichte.
Den Workshop leitete der Erfurter Musiker Norman Sinn. Unterstützt wurde er von der Museumspädagogin der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Judith Mayer.
- Stiftung Ettersberg - Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße
- Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
- Respekt! - Die Stiftung
Zeitraum: Winterferien 2017
http://www.stiftung-ettersberg.de/andreasstrasse/veranstaltungen/2017/
Mit dem Fest "Seid fürstlich gegrüßt!" wurde im Juli 2016 der Hof des Weimarer Stadtschlosses zu einem Ort der interkulturellen Begegnung. Kurzweilige und kostenfreie Angebote richteten sich an alle Weimarer/innen, (Neu-)Thüringer/innen, Geflüchtete, die in Weimar leben, und alle weiteren Interessierten. In der Konzeption wurden Prinzipien der Inklusion und Partizipation berücksichtigt. So mündete etwa das fünftägige Ferien-Programm "Urlaub in Ernestinien", das in Kooperation mit dem Kinderbüro Weimar als Tandem-Format für Kinder mit und ohne Fluchterfahrung durchgeführt wurde, in Form kurzer Präsentationen im Schlosshoffest. Weitere Programmpunkte waren u.a. kostenfreie Kurzführungen, teilweise mit arabischer Übersetzung, sowie die musikalische Umrahmung durch die internationale Weimarer Band »ALBAK«. Für die Konzeptions-, Vorbereitungs- und Durchführungsphase war in der Bildungsabteilung der Klassik Stiftung Weimar ein Praktikant mit Fluchterfahrung angestellt.
- Klassik Stiftung Weimar
Zeitraum: Juli 2016
http://bestpractice.kultur-oeffnet-welten.de/kmk/projekte/projekt.html?id=1101
In dieser Lesereise wurde der syrische Dichter Hamed Abboud in drei ausgewählten Städten einem breiten Publikum vorgestellt. Abboud musste durch den Bürgerkrieg in seiner Heimat fliehen und lebt nun als anerkannter Flüchtling in Österreich. In seinen Gedichten schreibt er über den Krieg und die Hoffnungslosigkeit. Wehmütig, sarkastisch und eindrücklich beschreibt er in seinen Texten, was er in seiner Heimat erlebt hat, vom Alltag unter einem diktatorischen Regime, von Verfolgung, Flucht und Sehnsucht. Die Lesungen wurden zweisprachig geführt. Der Autor wurde u.a. von Hans-Jürgen Döring, Walter Sachs und Christoph Schmitz-Scholemann begleitet, die die Veranstaltungen moderierten und die Gedichte auf Deutsch lasen.
- Thüringer Literaturrat
- Heimatbund Thüringen e.V.
- Friedrich-Ebert-Stiftung
Zeitraum: 07.-09. Juni 2016
http://www.thueringer-literaturrat.de/index.php?p=interkulturelle_veranstaltungen
http://www.projekt-parthner.de/projekt-parthner/veranstaltungen/detail/lesereise-mit-dem-syrischen-autor-hamed-abboud/
Unter den vielen Projekten, die die Jugendkunstschulen leiten und organisieren, sticht die aus Nordhausen hervor. 2016 lief das „Nordhausen Start up“, in dem Kinder und Jugendliche aus Kriegsländern von vier Dozenten der ansässigen Jugendkunstschule betreut und unterstützt wurden. In Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe, die sich aus Jugendlichen der Gymnasien der Stadt und der Regelschule G.E. Lessing gebildet hat, wurde das Projekt durch Deutsch-Kurse, Interviews und gemeinsamen Festen erweitert. Daraus entstand das 40-seitige Arbeitsheft „Grenzenlos Nordhausen“, das geflüchteten Kindern und Jugendlichen als Orientierungshilfe in der Stadt sowie als Einstieg in die deutsche Sprache dienen soll.
- Jugendkunstschule Nordhausen
- LAG Jugendkunstschulen Thüringen e.V.
Zeitraum: 2016
Der WE-DANCE e.V. begeistert sein Publikum mit interkulturellen Tanzprojekten, die von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft gestaltet werden. Beim Projekt „Heroes from Outer Space“ wurden sowohl junge Weimarer als auch junge Geflüchtete zusammengebracht. Die Teilnehmer inszenierten sich als Helden, deren Grenzen im Ausdruck ihrer Ängste, Träume und Wünsche unendlich darstellen können. Dadurch sollte das Miteinander zueinander bereichert und gefördert werden. Die Betreuung sowie das Einstudieren der Choreographie wurden von Michél Meier und seinem Team geleitet. Gefördert wurde es von „tanz + theater machen stark“, einem Projekt des Bundesverband Freier Theater im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung des BMBF“.
- WE-DANCE e.V.
- Jugend- und Kulturzentrum mon ami
- AWO Jena-Weimar
- WE HELP WEIMAR
Zeitraum: Oktober bis Dezember 2015
http://www.we-dance.eu/de/fruehere-projekte.html
Das Theaterprojekt „Die Schutzlosen. Les Zéros-Morts“ am TPT in Altenburg und Gera untersuchte die Einwanderungs- und Asylpolitik der europäischen Union und im speziellen der Bundesregierung. Die Frage im Umgang mit Menschen, deren Leben bedroht wird und um Hilfe bitten, steht dabei im Fokus der Inszenierung. Gleichzeitig ging es darum, das in weiten Teilen der Welt existente Traumbild von einem paradiesischem Europa zu beschreiben und zu entzerren sowie die westliche Wirtschaftspolitik mit ihrem Interesse an der ökonomischen Abhängigkeit afrikanischer Staaten darzulegen. Die zumeist negativ behafteten Klischeebegriffe zum Thema Asyl und Flüchtlinge wurden dabei aufgebrochen und durch eine Sprache ersetzt, mit der differenzierte Denkweisen und Handlungsmöglichkeiten entwickeln und zugänglich gemacht wurden. Erstmalig arbeiteten Künstler aus Burkina Faso einem der ärmsten Länder dieser Erde und Deutschland einem der reichsten Länder dieser Erde gemeinsam an diesem hoch brisanten Thema.
- Bühnen der Stadt Gera
- Deutscher Bühnenverein - Landesverband Thüringen
Zeitraum: 2015
http://www.kulturstiftung-des-bundes.de/cms/de/programme/Afrika/archiv/zeros_morts.html
Das Theaterprojekt wurde mit 20 Schüler/-innen der 8. Klasse der AWO-Schule-Rudolstadt und 10 schulpflichtigen Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft Saalfeld unter der Leitung von Matthias Spaniel realisiert. Der thematische Schwerpunkt war es, die unterschiedlichen Lebenswelten der 14-Jährigen in kontrastreiche Beziehungen zu setzen. Fragen wie „Was ist Heimat? Wovor hat man Angst? Wie sieht meine Zukunft aus?“ prägten die Zusammenarbeit innerhalb der Teilnehmergruppe. Zentral für die Inszenierung war der Wohnblock im Erich-Correns-Ring. Als ein Ort des Übergangs, in der Auszubildende, Hartz-IV-Empfänger und Senioren temporär untergebracht sind, ist es doch gerade durch ihre Anwohner stets geknüpft an die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Dies sollten die Jugendlichen szenisch zum Ausdruck bringen. Die Aufführungen fanden dann im Juli 2015 statt.
- Stadt Rudolstadt
- LAG Spiel und Theater Thüringen
- Leitung: Matthias Spaniel
Zeitraum: Juli 2015
http://saalfeld.otz.de/web/saalfeld/startseite/detail/-/specific/Begegnungen-im-8222-Hotel-Hoffnung-8220-Awo-Schueler-und-Fluechtlingskinder-139961195
Das "Theaterwelten"-Kickoff startete 2015 in Rudolstadt mit sieben Workshops, in denen internationale Theaterexperten aller Kontinente praktische Einblicke in theatrale Erzählformen und Spieltechniken ihrer Regionen und Kulturen gaben. Nebenbei wurden Gastspiele und Podiumsdiskussionen zu internationalen und kulturpolitischen Themen angeboten. In der Intention der Veranstalter entwickelte sich aus dem Workshop heraus ein alle zwei Jahre stattfindendes Festival, das in Rudolstadt dauerhaft verankert wurde. Sie bietet internationalen Theatermachern eine gemeinsame Plattform ihrer Inszenierungen für ein breites Publikum an.
- Bund Deutscher Amateurtheater
- Thüringer Theaterverband
Zeitraum: Seit 2015, alle zwei Jahre
http://theaterwelten.info/
In den Thüringer Sommerferien organisiert der KulturNaturHof Bechstedt einen internationalen Foto-Video-Workshop. Der richtet sich vor allem an die einheimischen Jugendlichen und die dort untergebrachten jungen Flüchtlinge vor Ort. Sie sollen gemeinsam eine Woche lang miteinander Filmprojekte realisieren, die sie sich selber erdacht und erarbeitet haben. Ziel ist es, die Vorurteile der Teilnehmer zueinander abzubauen und dabei das Miteinander zu fördern. Die Ergebnisse werden dann am letzten Abend beim Kino in der Kulturscheune den Freunden, der Familie und den Ansässigen des Dorfes vorgestellt und präsentiert.
Der erste Workshop dieser Art fand im August 2015 statt und brachte vier Kurzfilme hervor, die die eigene Flucht der jungen Flüchtlinge und ihre anfänglichen Schwierigkeiten der Integration in der neuen Heimat thematisierten.
- KulturNaturHof Bechstedt e.V.
- Heimatbund Thüringen
Zeitraum: Seit 2015, immer in der letzten Woche der Sommerferien
http://kulturnaturhof.de/veranstaltungen/interkultureller-videoworkshop
Radio LOTTE gehört zu den wenigen Bürgerradios, die eine Akkreditierung für die Berichterstattung vom NSU-Prozess in München erhalten haben. Trotz ihres Engagements gegen Rechtextremismus in der Gesellschaft sind sie damit konfrontiert, dass mit der Dauer der Berichterstattung das Interesse der Hörer schwindet.
Mit der LAG Soziokultur Thüringen e.V. veranstaltete Radio LOTTE Weimar eine Fachtagung, die dieser Problematik sich aneignet und kritisch behandelt. Dabei geht es vor allem um den Erfahrungswert, der bei der Berichterstattung gesammelt wurden, um neue Formate sowie Initiativen zu entwickeln. Neben Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wurden zwei Workshops angeboten. Unterstützt wurde der Thementag von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), dem Bundesverband Bürgermedien, der Thüringer Landesmedienanstalt und Thüringer Rundfunksender, dem Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechts und dem Kunstfest Weimar.
- Radio LOTTE Weimar
- LAG Soziokultur Thüringen e.V.
Zeitraum: 30. März 2015
http://www.bvbam.de/?p=1185
Das Projekt PARTHNER des Heimatbund Thüringen e.V. setzt seine Arbeit im ländlichen Raum ein. Ihr Ziel ist es, die dort ansässigen Bewohner zu einer aktiven Mitgestaltung eines zukunftsfähigen Lebensumfeldes zu motivieren. Hintergrund liegt auf den Tendenzen rechten Gedankengutes im Umland und der Aufdeckung des NSU, wodurch das Heimatverständnis in die Misskredit geraten ist. Mit der Arbeit des Projektes sollen Vereine zu einer weltoffenen Heimatpflege und –arbeit animiert werden, um rechtsorientierte Ressentiments in der Region unterbinden zu können. Hierbei werden sogenannte Vereins-PARTHNER ausgebildet, die die Einrichtungen vor Ort aufklären und beraten, zugleich sie bei Veränderungsprozessen mit begleiten. Kooperationspartner, die als Erfahrungsträger mit agieren, sind z.B. das mobit, die Landeszentrale für politische Bildung und das Kompetenzzentrum Rechtsextremismus an der FSU Jena.
Zeitraum: Seit 2012
http://www.projekt-parthner.de
Die öffentlichen Bibliotheken des Freistaates Thüringen spielen eine besondere Rolle wenn es darum geht, Flüchtlingen die Chance zu geben, die Sprache der neuen Heimat sich anzueignen. Dies kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, nicht nur allein durch Sprachkurse und Betreuungsangeboten. Zum Beispiel über Bücherspenden und Bookcrossing-Aktionen, an denen Bücher für Flüchtlingsunterkünfte gesammelt werden. Oder durch spezielle Medien- und Veranstaltungsangebote, die sich an fremdsprachige Kinder und Jugendliche richtet. Hierfür kann auf das Projekt „Bücher beißen nicht“ der Bibliothek Gera und dem Graffiti-Contest in Greiz verwiesen werden. Doch diese Vielzahl an Projekten kann nur durch Kooperationen mit anderweitigen Stiftungen und Vereine zustande kommen, wie die Kooperationen mit den Volkshochschulen, der Kindersprachbücke e.V. oder dem Förderkreis Integration in Thüringen e.V. mit den Bibliotheken es zeigen.
- Öffentliche Bibliotheken des Freistaates Thüringen
- Deutscher Bibliotheksverband e.V. – Landesverband Thüringen
Zeitraum: -
Die Sozialberatungsstelle des multikulturellen Vereins „Iberoamérica“ bietet Migranten und binationalen Familien einen Anlaufort im Bereich der Familienplanung bis hin zum Einstieg in den Arbeitsmarkt an. Zusätzlich werden Seminare und Treffen für den Austausch untereinander angeboten. MIGRABINA ist bislang in der Sparte die einzige Beratungsstelle in ganz Thüringen und wird von der Stadt Jena sowie dem Freistaat selber gefördert.
Inittiatoren:
-Iberoamérica e.V. Jena
http://iberoamerica-jena.de/wordpress/migrabina-beratungsstelle/